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Die Zukunft des Alltags und der Lebenswelt

Abendliches Gespräch mit dem Leiter des Think Tanks W.I.R.E. Stephan Sigrist

Wie wirkt sich die fortschreitende Digitalisierung auf unseren Alltag und die Entwicklung der Stadt aus? Dieser Frage ging eine öffentliche Gesprächsrunde mit rund 140 Besuchern im ZUGORAMA der V-Zug nach. Die Gesprächsreihe «Zukunft Industrie Zug» von Metall Zug AG, Technologie Forum Zug und Zuger Wirtschaftskammer thematisierte verschiedene Fragen um die Entwicklung von Stadt, Gesellschaft und Industrie.

Der Zukunftsforscher und Leiter des Think Tanks W.I.R.E., Stephan Sigrist, zeigte Chancen und Risiken in der Zukunft des Alltags auf: Das Internet der Dinge führe zu einer stärkeren Vermessung und Vereinfachung des Alltags. Die täglich genutzten Produkte und Dienstleistungen würden dadurch massgeschneidert. Parallel dazu werde die Arbeit weiter automatisiert, repetitive Tätigkeiten verdrängt zugunsten von kreativen Jobs und solchen, bei denen Empathie und zwischenmenschliche Kontakte im Vordergrund stehen. Durch Sharing-Modelle, also das Teilen von Produkten und Dienstleistungen mit anderen, werde der Alltag weiter ökonomisiert. Allerdings könne die permanente Selbstmessung auch mehr Stress im Alltag verursachen. Die zunehmende Datenflut führe nicht unbedingt zu besseren Entscheiden.

Sigrist empfahl, dass wir unsere Zukunft selbst gestalten sollen. Innovationen müssten auf den Menschen ausgerichtet werden und einem Bedürfnis entsprechen. Der Zukunftsforscher appellierte an mehr Menschenverstand trotz oder gerade wegen des Digitalisierungszeitalters.

In der anschliessenden Podiumsdiskussion kritisierte die Publizistin Klara Obermüller, dass trotz der demografischen Entwicklung zu wenig altersgerecht gebaut werde. Die grünliberale Gemeinderätin der Stadt Zug, Michèle Kottelat, vermisste in der Stadt Zug zukunftsorientiertes Bauen. Architekt und Dozent Andreas Hofer sah Städte wie Zürich in einer Vorreiterrolle, weil deren Bevölkerung reich und alt ist. Sie kann sich die Trends leisten. Einen solchen Trend sah Otmar Hofer, Unternehmensleiter der Bischofszell Nahrungsmittel AG, in der Entindustrialisierung. Die Leute wollten wieder lokal produzierte Nahrungsmittel oder zögen ihr Gemüse sogar selber.





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